Selbstständigkeit, Websites und KI: Wertvolle Learnings aus dem Gründeralltag

Der Weg in die Selbstständigkeit: Mehr als nur eine Notlösung

Im „Gründer“-Podcast spricht Ole mit Lina, die nach 15 Jahren als Angestellte im Marketing den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Auslöser war für sie ein persönlicher Umbruch: die Schließung ihres letzten Arbeitgebers und ihre Schwangerschaft. Statt sich neu zu bewerben, nutzte sie die Elternzeit zur Neuausrichtung und baute ihre eigene Website, um als Marketingberaterin durchzustarten.

Lina betont dabei, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu hören und die eigene Situation zum Vorteil zu wenden. Für Gründer:innen bedeutet das: Es gibt nie den perfekten Startzeitpunkt, aber mit Offenheit und Mut zur Veränderung kann aus einer Notlage eine große Chance werden.

Positionierung und Netzwerken: Schärfe deinen Fokus

Ein zentrales Learning von Lina nach den ersten anderthalb Jahren Selbstständigkeit: Die eigene Positionierung ist ein Prozess. Viele Gründer:innen – und sie selbst eingeschlossen – gehen zunächst zu breit an den Markt. Die Angst, Aufträge zu verlieren, hält viele davon ab, sich klar und spezifisch aufzustellen. Ihr Tipp: Trau dich, deine Expertise immer feiner herauszustellen, statt den berühmten Bauchladen anzubieten.

Mindestens genauso wichtig ist Networking. Egal, ob lokal oder online – der Kontakt zu relevanten Multiplikatoren, z.B. in Gründerinitiativen, zahlt sich langfristig aus. Vorerst muss daraus kein Umsatz entstehen, aber Weiterempfehlungen und kontinuierlicher Austausch sind oft der entscheidende Hebel für den Geschäftserfolg.

KI im Marketing: Werkzeug, keine Bedrohung

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) beschäftigt Gründer:innen in der Marketingbranche besonders. Lina nutzt KI-Tools, um effizienter zu arbeiten – etwa bei der Bild- und Texterstellung oder bei der Strategieentwicklung. Ihre Haltung: Wer die Tools frühzeitig für sich nutzt, bleibt wettbewerbsfähig, statt von der Entwicklung überrollt zu werden.

Gleichzeitig warnt Ole davor, zu sehr auf Zauberei zu hoffen: Ohne fachliches Know-how bleibt auch die beste KI nur ein Werkzeug. Viele Kunden schätzen den menschlichen Blick für Qualität, Zielgruppenverständnis und kreative Lösungen – Komponenten, die Technologie heute noch nicht ersetzen kann.

Braucht es heute noch eine eigene Website?

Die Zeiten, in denen ein Social-Media-Profil oder ein TikTok-Shop reichte, sind laut Lina nur für sehr einfache Produkte angebracht. Für die meisten Angebote – egal ob Arztpraxis, Beratungsdienst oder Softwareunternehmen – sind Websites nach wie vor das Herzstück des digitalen Auftritts. Sie bieten Unabhängigkeit, Flexibilität und die Möglichkeit, sich glaubwürdig und individuell zu präsentieren.

Eine Website ist dabei nicht das Entweder-oder zur Social Media, sondern Teil eines durchdachten Marketing-Mixes. Für viele Unternehmen ist die Website das zentrale Conversion-Tool, über das Anfragen, Buchungen oder Verkäufe erst möglich werden.

Der Weg zur eigenen Website – So klappt der effiziente Start

Gerade zu Beginn gibt es oft wenig Zeit und Budget. Lina empfiehlt deshalb den pragmatischen Weg:

  • Ziele festlegen: Was soll auf der Website passieren? Anfragen, Verkäufe oder Informationsvermittlung?

  • Struktur skizzieren: Schon ein sogenannter Onepager reicht oft für den Start, insbesondere wenn der Fokus klar ist.

  • Content planen: Hochwertige (auch KI-generierte) Bilder, ein einfaches Logo (z.B. mit Canva erstellt) und knackige Texte, die nach und nach optimiert werden.

  • Technik wählen: Wer technikaffin ist, fährt mit WordPress sehr flexibel. Baukastensysteme bieten schnellen Einstieg, sind aber oft weniger anpassbar.

  • Regelmäßig pflegen: Eine Website ist nie wirklich „fertig“. Sie braucht regelmäßigen Feinschliff – auch in puncto DSGVO und Ladezeiten.

Sichtbarkeit & SEO: Dranbleiben lohnt sich

Nach dem „Go Live“ der Website passiert selten sofort ein Wunder. Erst durch gezielte SEO-Maßnahmen, das Sammeln von Erfahrungen und kontinuierliche Aktualisierung gewinnt die Seite an Sichtbarkeit. Blogs, aktuelle Inhalte und das Testen neuer Kanäle sorgen dafür, dass deine Marke langfristig relevant bleibt.

Fazit:

Egal ob beim Aufbau einer digitalen Präsenz oder im Umgang mit KI – Offenheit, Mut und die Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen, sind die Schlüssel zum Erfolg. Linas Erfahrungen zeigen: Der Weg ist nicht immer gradlinig, aber jede Herausforderung bringt dich und dein Business weiter.

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Optimierung der Customer Journey im digitalen Marketing